Fachtagung Musiktherapie 2024
Was verbindet körper- und psychotherapeutisch orientierte Ansätze mit Musiktherapie?
Die Fachtagung steht ganz im Zeichen der interdisziplinären Zusammenarbeit von Musiktherapie und Kunsttherapie der Neurorehabilitation. Nebst interessanten Vorträgen werden wiederum drei Workshops angeboten.
Das REHAB Basel ist eine hochspezialisierte Klinik für Neuro¬ Rehabilitation und Paraplegiologie. REHAB Basel bietet ein breites stationäres Angebot und auch Behandlungen in der Tagesklinik und im Ambulatorium an.
Die Fachtagung wird vom FMWS durchgeführt und steht unter der Leitung von Joachim Marz Gesamtleiter FMWS, Mireille Lesslauer, Musiktherapeutin Rehab Basel.
Musik- und KunsttherapeutInnen (auch in Ausbildung), GestalttherapeutInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, KörperpsychotherapeutInnen, Medizin- und Sozialarbeitende und interessierte Mitarbeitende anderer Gesundheitsberufe.
08.00 Uhr | Eintreffen mit Kaffee und Gipfeli |
09.00 Uhr | Begrüssung, Einführung, Organisatorisches Joachim Marz und Mireille Lesslauer |
09.05 Uhr | Musikalische Einstimmung zum Thema mit FMAS Auszubildenden |
09.15 Uhr | Referat Dr. phil. Hanna Skrzypek |
10.15 Uhr | Pause mit Kaffee und Gipfeli |
10.30 Uhr | Referat Dr. Ruth Hertrampf |
11.30 Uhr | Pause mit Kaffee und Getränken |
11.45 Uhr | Referat Monika Glawischnig-Goschnik, Univ.Prof.in Dr.in med. |
13.00 Uhr | Mittagspause |
14.00 Uhr | Parallele Workshops bis 16.45 Uhr, inkl. 30 Min. Kaffeepause |
16.45 Uhr | Abschlussgespräch und Fragerunde |
17.15 Uhr | Musikalischer Ausklang |
Integrative Therapeutin EAG/FPI
Integrative Leib- und Bewegungstherapeutin EAG/FPI
Diplom-Musiktherapeutin, -Musikpädagogin, -Musikerin
Referat
Einführende Gedanken zum Musikalischen Embodiment – der «informierte Leib» und Musik
Ohne Körper – keine Musik! Ohne Leib – keine Musikalität. Der …informierte Leib» ist der grundlegende Begriff, auf dem das Verfahren der Integrativen Therapie und ihrer Methoden – der Integrativen Leib- und Bewegungstherapie sowie der Integrativen Musiktherapie – basiert.
Der Körper/Leib ist das primäre Instrument in jeder Form des Musizierens, sei es im Alltag von Menschen, sei es in der Praxis des Musizierens oder in der Musik- und Psychotherapie, die Musik einbeziehen will. Zuhören und Spielen sind mit Prozessen des Embodiments, der Aufnahme von musikalischem Eindruck und Ausdruck verbunden, auf diese Weise wird der Körper/Leib zum Musik-Leib.
Workshop A
Musikalisches Embodiment
Auf meiner langjährigen, klinisch-praktischen Arbeit und Forschung aufbauend, soll im Workshop eine Einführung in die Bedeutung und die Rolle des Körpers, des «informierten Leibes» – insbesondere des perzeptiven, expressiven und memorativen Musik-Leibes –, für die musiktherapeutische Behandlung sowie für die Praxis des Musizierens und Zuhörens, die in anderen Therapieformen auch angewandt werden können, gegeben werden.
Musik und ihre Elemente Rhythmus, Metrum und Takt, Melodie, Klang, Dynamik, Tempo und Agogik, Artikulation und Phrasierung, Tonalität, Harmonie und Form wirken auf uns und beeinflussen unsere Entwicklung in der ganzen Lebensspanne («lifespan developmental approach»), was zur Entstehung und Fortsetzung der eigenen leiblich-musikalischen Biographie führt.
Die positive Wirkung des „Embodiments von Musik“ sowie das Bewusstwerden der eigenen musikalischen Biographie werden durch Selbsterfahrung erlebbar gemacht und bieten Anregungen für die therapeutische Arbeit mit Einzelnen und Gruppen.
Für die Fachtagung mit Workshop A anmelden
Approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (VT), M.Sc. Psychologie, M.A. Musiktherapie (zert. DMtG), Dipl. Heilpädagogin, GIM-Therapeutin, Psycho-Onkologin (DKG)
Referat
Psychotherapie und Musiktherapie - Resonanzräume der interdisziplinären Zusammenarbeit
In den vergangenen Jahrzehnten hat der gesellschaftliche wie professionelle Umgang mit psychischen Erkrankungen, individuellem Belastungserleben und vielfältigen Behandlungsoptionen eine starke Wandlung erfahren.
Dieser Entwicklungsprozess erfordert zunehmend, die Behandlung psychisch erkrankter Menschen ganzheitlich, interdisziplinär und multidimensional zu gestalten, um sie adäquat und bedürfnisgerecht auf ihrem Weg zur Genesung und Selbstentfaltung zu unterstützen.
Gleichzeitig bedarf es der gezielten Vermittlung und Vertiefung der dafür notwendigen Kompetenzen und Qualifikationen in der Aus- und Weiterbildung professioneller Heilberufe.
In diesem Vortrag werden wir wichtigen Leitfragen aus klinischer Praxis, Wissenschaft und Lehre im Resonanzraum psychotherapeutischer Verfahren und künstlerischer Therapieformen nachgehen. Hierbei werden aus Sicht der Patienten*innen, Institutionen und Behandlungsverfahren mögliche Chancen, Potenziale, Herausforderungen und Grenzen erkundet.
Workshop B
Der anschließende Workshop bietet für Teilnehmende die Möglichkeit, persönlichen Fragen und Besonderheiten der eigenen professionellen Tätigkeit und Identität im geöffneten Resonanzraum mit Musik und Imagination nachzuspüren oder einfach offen und neugierig die Arbeit mit Musik und Imagination in Selbsterfahrung kennen zu lernen.
Eine achtsamkeitsbasierte Induktion führt Sie in das (wiederholte) aktive Hören eines kurzen Musikstückes. Die dabei auftauchenden Eindrücke (z.B. Symbole, Farben, Worte, Metaphern, Emotionen, Körperempfindungen u.ä.) können in einem persönlichen Resonanzbild kreativ ausgedrückt und anschließend verbal reflektiert werden.
Für die Fachtagung mit Workshop B anmelden
Univ.Prof.in Dr.in med. univ.
Ärztin, Psychotherapeutin, Musiktherapeutin
Professur und Lehrstuhl Musiktherapie an der Kunstuniversität (KUG) Graz
Referat
Resonance-Based-Medicine – Evidence-Based-Music Therapy und das bio-psycho-sozio-öko-spirituelle Modell
Musiktherapeutisches Arbeiten braucht Modelle, die Gesundheiten, Krankheiten und therapeutisches Handeln erklären. Je nach Patient*innen/Klient*innen-gruppe und psychotherapeutischem Hintergrund der Therapeut*innen wird es in unterschiedlichster Weise möglich sein, das Erlebte zu verbalisieren und intersubjektiv mit Bedeutung zu versehen. Wenn wir den Menschen als Leib-Subjekt verstehen (wollen), ist die Thematisierung auch des „Körperlichen“ in der Therapie ganz selbstverständlich und muss gar nicht extra betont werden.
In den meisten Fällen bewegt sich Musiktherapie im medizinischen Bereich und soll sich in einer Evidence-Based-Medicine bewähren. Im Referat soll auf die Bedeutung der Musiktherapie für die Medizin eingegangen werden und das Konzept einer „Resonance-Based-Medicine“ wird vorgestellt. Ebenso wird die Bedeutung von biologischen, psychologischen, sozialen, ökologischen und spirituellen Aspekten beleuchtet.
Workshop C
«Aktiv-rezeptiv-integrativ» – Musik- und körpertherapeutische Interventionen wahrnehmen und verstehen
Unsere verschiedensten Arbeitsfelder als Therapeut*innen stellen uns vor ganz unterschiedlichste Herausforderungen. Diagnosen müssen sorgsam gestellt werden und die Therapieziele erfordern ganz unterschiedliche Techniken. Die „Integrative Therapie“ mit ihrem Menschenbild eines Leib-Subjektes in einem Kontext und einem zeitlichen Kontinuum, bietet viele Möglichkeiten, das, was wir in der Musiktherapie wahrnehmen, zu verstehen. Im Workshop werden verschiedenste Techniken der aktiven und rezeptiven Musiktherapie vorgestellt und auch körpertherapeutische Zugänge erprobt. Wir werden uns über die Brauchbarkeit verschiedenster Angebote austauschen und auch versuchen, theoretische Modelle zu überprüfen, und wie sie für unsere Patient*innen und Klient*innen hilfreich und brauchbar sein könnten.
Für die Fachtagung mit Workshop C anmelden
Die Tagung ist auf maximal 80 Teilnehmende begrenzt. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen. Informationen und kurzfristige Änderungen werden hier aufgeführt.
Wenn Sie sich voranmelden, vermerken Sie Ihre Priorität für die Workshops.